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21. 01. 2007

Rezension: Das Schloss im Himmel

"Das Schloss im Himmel" war eine der ersten Produktionen des Genies Hayao Miyazaki. Aktuell ist der Film in der Studio Ghibli DVD Collection erhältlich. Nicht ohne Grund, denn trotz des Alters von mehr als 20 Jahren ist "Das Schloss im Himmel" nachwievor einer der sehenswertesten Anime-Filme.

Wie der Titel vermuten lässt, spielen sich viele Szenen über den Wolken ab, so auch die Einleitung, in der Piraten ein Luftschiff stürmen. Den etwas tolpatschigen Piraten geht es dabei nur darum, an einen Edelstein zu gelangen, der sich im Besitz eines Mädchens befindet, das gegen seinen Willen von ein paar Anzügen tragenden Männern zur Fahrt mit dem Luftschiff gezwungen wurde. Als die Piraten die Kabine des Mädchens stürmen, kann es sich zunächst mitsamt dem Edelstein an der Außenwand des Luftschiffes entlang hangeln, stürzt dann jedoch in die Tiefe.

Im Anschluss an diese noch recht gewöhnliche Szene erwartet den Zuschauer der Vorspann, der nicht nur mit emotionaler Musik aufwartet, sondern der Geschichte epische Ausmaße verpasst: In einigen schlicht gezeichneten, aber dafür umso ausdrucksvoller wirkenden Szenen wird der Zuschauer in eine Welt entführt, in der die Menschheit immer tiefere Bergwerke und Stollen gegraben, die Welt mit Fabriken gepflastert und mit riesigen Luftschiffen den Himmel bevölkert hat.

Kurz darauf erfährt man, was es mit dem Edelstein, der sich im Besitz des Mädchens befindet, auf sich hat. Bei diesem handelt es sich um einen Flugstein, der das Sheeta genannte Mädchen sanft zu Boden gleiten lässt. Am Eingang eines Minenschachtes wird sie schließlich von dem Jungen Pazu gefunden, der als Mechaniker am Aufzug der Mine arbeitet und Sheeta erst einmal aufnimmt. Schon kurze Zeit später tauchen die Piraten auf und Sheeta und Pazu müssen aus Pazus' Heimatstadt fliehen. Schon bald treffen sie auf die Armee, die jedoch ebenfalls auf der Suche nach Sheeta und dem Flugstein ist und von dem mysteriösen Muska und seinen Gefolgsleuten befehligt wird, der Sheeta bereits zur Fahrt im Luftschiff gezwungen hatte.

Wie sich rausstellt ist Sheeta die letzte Nachkömmin der Königsfamilie von Laputa, einer mysteriösen fliegenden Insel, die Reichtümer und Schätze, aber auch unkalkulierbare Risiken bieten soll und daher von jeder vorkommenden Partei gefunden werden will. Dank Pazus' zahlreicher Freunde in seiner vom Bergbau mehr schlecht als recht lebenden Heimatstadt können die beiden ihren Verfolgern vorerst entkommen und beschließen selbst, sich auf die Suche nach Laputa zu machen.

"Das Schloss im Himmel" erzählt wie viele weitere der Filme von Hayao Miyazaki eine Geschichte epischen Ausmaßes, die in wunderschöne Zeichnungen und eine fulminante Musik eingebettet ist. Zwar merkt man den Animationen an einigen Stellen an, dass der Film bereits 1986 entstanden ist.

Wie viele Filme von Hayao Miyazaki übt auch "Das Schloss im Himmel" Kritik an der Menschheit: Bereits der Vorspann stellt eine übertriebene Darstellung der Industrialisierung und Technologisierung dar und die Geschichte Laputas stellt sich ebenfalls als das Ergebnis eines solchen Prozesses heraus. Natürlich präsentiert der Film auch gleich einen Ausweg aus dem Dilemma, der sich dem Zuschauer nicht nur am Ende erschließt.

Fazit:

Gerade Anime-Fans dürften von "Das Schloss im Himmel" sicher noch mehr angetan sein, als Gelegenheitszuschauer, denn anders als "Chihiros Reise ins Zauberland" oder "Prinzessin Mononoke" ist "Das Schloss im Himmel" ein wesentlich abwechslungsreicherer Film, der die unzähligen Eigenarten von Animes enthält. Neben actiongeladenen Kriegsszenen, einigen der für Animes typischen Prügeleien und einem furiosen Finale gibt es zahlreiche witzige Dialoge und groß angelegte Verschwörungen, die ein mehrmaliges Schauen des Films rechtfertigen.

"Das Schloss im Himmel" kann nicht zuletzt dank der fantastischen Musik und der vom Film übermittelten Botschaft uneingeschränkt empfohlen werden, wenngleich die Altersbeschränkung ab 6 Jahren durchaus etwas großzügig gewählt wirkt. ms

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